24. Februar 2019
Schneeschuhwanderung bei frühlingshaften Temperaturen
Trotz der angekündigten frühlingshaften Temperaturen wollten die 19
Wanderfreunde des Calwer und Altensteiger Schwarzwaldvereins ihre
gemeinsame, schon lange geplante Schneeschuhwanderung doch noch riskieren.
Das Ziel war das auf 750 m hoch gelegene Herrenwies. Heute bekannt als
Langlaufzentrum. Früher als Kolonie bezeichnet und eigentlich in der
Herrenwieser Glashüttenzeit zwischen 1732 und 1778 entstanden. Kaum am
Wanderparkplatz angekommen, stand doch schon eine Nationalpark Rangerin vor
der Mannschaft und wies sehr freundlich auf die Verhaltensweisen im
Nationalpark hin, welche selbstverständlich vom Schwarzwaldverein, selbst
eine Naturschutzorganisation, berücksichtigt wurden.
Los ging es dann am
Forsthaus Herrenwies. Wo die Schneeschuhe auch sofort zum Einsatz kamen,
denn die Strecke glich fast einem Eiskanal. Mit Hilfe der Krallen an den
Schneeschuhen wurde der Aufstieg von 252 m zur Badener Höhe recht gut
bewältigt, wenn auch der Puls dann doch schneller ging und die ersten
Schweißtropfen in der immer stärker werdenden Frühlingssonne von der
Stirne flossen. Das vereiste und auch oft sehr unwegsames Gelände
forderte, besonders von den Neulingen, einiges ab. Am Friedrichsturm auf 1
002 m angekommen empfing die Gruppe zuerst ein eisiger Ostwind, aber dann
eine grandiose Fernsicht. Genau gegenüber lag zum Greifen nah der
höchste Berg im Nordschwarzwald, die Hornisgrinde und im Westen die ganze
Silhouette der Vogesen. Nach kurzer Pause knirschten die Schneeschuhe
weiter durch den harschen Schnee, aber gleich danach begann eine lästige
Prozedur. Denn ständig wechselndes Geläuf, einmal aper und dann aber mit
viel Schnee, machte es notwendig immer wieder die Schneeschuhe aus-und
anzuziehen. Der nun folgende Baden-Badener Panoramaweg bot immer wieder
einmalige Ausblicke in das Rheintal, zum Hausberg von Baden-Baden dem
Merkur und bis zum Daimler Werk nach Rastatt. Nach einer Pause in der
herrlich wärmenden Sonne an der Bernsteinhütte, nahm die übliche
Prozedur des an- und Abschnallens wieder ihren Lauf. Nach sechs Stunden
und über 13 Kilometer in den Knochen, war das Forstamt Herrenwies wieder
erreicht. Zu Letzt ließ es sich die Gruppe jedoch nicht nehmen, die im
neugotischen Stil erbaute und 1898 fertig gestellte St. Antonius Kirche zu
bewundern. Trotz nun schon aufkommender Müdigkeit, reichte es noch zu
einem gemütlichen Abschluss, einer Unternehmung, die für beide
Ortsgruppen sicherlich einmal mehr ein besonderes Erlebnis war.
(Bericht Jürgen Rust)
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